Montag, 18. August 2014

Back to school!

Back to school!

Die ersten Schultage waren .... Wie soll ich es sagen. Anstrengend!
Ok das nächste mal wenn jemand sagt Lehrer sein ist keine Arbeit, dem werd  ich was erzählen.
Und wie mir früher alle auf mein Schulgemäcker, nur mit: "Später willst du wieder in die Schule gehen wollen!", geantwortet haben und ich das nie akzeptieren wollte, so glaube ich jetzt JEDES Wort davon!
Einfach im Unterricht zu sitzen und zu versuchen etwas zu lernen, ist definitiv einfacher als den Unterricht selbst zu gestalten. Und das auch so, dass es für die Schüler angemessen, verständlich und nicht zu langweilig ist. Und natürlich möchte man auch das die Schüler bei den Examen gut abschneiden. Das heißt eine ganze Menge Motivationsarbeit gehört auch noch dazu, vor Allem in der Grundschule.
Die Schule hat 15 Schüler (eine Lehrerin und uns, zwei Freiwillige), welche in der ersten bis zur sechsten Klasse sind. Jedoch ist die Klassengröße sehr unterschiedlich. Beispielsweise sind in der 4. Klasse vier Schüler.Die 5. Klasse jedoch besteht nur aus einer Schülerin. Aus diesem Grund werden manchmal sogar alle Klassen mit ihren unterschiedliche Flächern in einem Klassenzimmer, von einer einzigen Lehrerin gleichzeitig unterrichtet. Das ist eine ganz schöne Leistung! Und da die Kinder sehr lebhaft sind, wirkt das manchmal wie ein riesiges Chaos :D.
Zum Glück hat es Leonie und mich nicht ganz so schlimm erwischt. Wir haben meistens nur eine Klasse zu unterrichten, die auch nie mehr als aus 5 Schülern besteht. Ich weiß dass unterrichten klingt jetzt sehr entspannt und einfach.... Naja.....DEFINITIV FALSCH gedacht!
Das wäre es, wenn da nicht ein paar "Problemchen" wären:

1)  Die gesamten Schulbücher (außer Mathe, aber davon bin ich eh nicht so der Fan) sind auf  englisch und  der Unterricht soll auch NUR auf englisch gehalten werden. Ist ja ne ganz gute Sache. Das einzige, was nicht so schön ist,  98% der Kinder sprechen so gut wie KEIN englisch.
Auch wenn ich fließend spanisch sprechen könnte.....sollte ich es nicht.
Tja, und den Rest könnt ihr euch jetzt ja denken!

2)  Der Bildungsstandard hier ist erstaunlich hoch. Also wenn man in der 2.Klasse mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen anfängt, was ich in Deutschland neun Klassen später gemacht habe, dann passt da irgendetwas nicht. Deshalb ist es umso schwerer, den Kindern den Stoff möglichst einfach beizubringen, damit sie auch nur ein kleines bisschen von dem verstehen was wir in einer Sprach erzählen die sie kaum sprechen. Glücklicherweise dürfen wir Teile auslassen die wir als "komplett" unmöglich zum
Unterrichten betrachten.Und da kann man auch schon Erfolge sehen!

3)  Die Mentalität! Wir wissen ja alle wie Grundschüler sind. Es ist völlig normal dass sie etwas meckern und lieber spielen wollen, viel kichern oder sich leicht ablenken lassen. Hier ist dass aber nochmal was anderes. In der 4 Klasse eine ganzer Seite lesen zu müssen ist der reinste Horror und eine halbe Stunde ruhig zu aufzupassen ist praktisch unmöglich. Auch mit der Pünktlichkeit haben die Costaricaner es nicht so. Aber ich denke das dritte Problemchen ist gar keins. Leonie und ich, die gerade aus dem Oberstufen-Abitur-Stress des deutschen Schulsystems kommen, haben ganz andere Vorstellungen von Schulunterricht. Wir müssen einfach in das Leben hier reinkommen, und schon färbt die Mentalität auf einen ab (der Prozess hat bei uns schon angefangen). Und dann kommt die nötige Entspanntheit auch von ganz allein :)

Aber abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten, sind die Kinder zuckersüß! Sie sind kaum schüchtern, liebenswert und so euphorisch, dass man ihnen wegen der Lautstärke ab halb 8 Uhr morgens kaum böse sein kann.
Ich würde auch sagen dass hier in Costa Rica, Lehrer ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Schülern haben als in Deutschland. Lehrer sind hier gerade in der Grundschule während der Schultage, fast Mutterersatz und haben eine viel engere Bindung zu ihren Schützlingen.
Während wir mit unserer "deutschen Zurückhaltung" erstaunt über die schnelle Aufnahme in den Schulalltag sind, ist es für die Kinder ganz normal, dass sie nach einem Tag Unterricht, uns schon mit Umarmungen überhäufen.
 Lehrer werden hier übrigens nur mit "teacher" oder "professora" angesprochen. Nicht nur von den Schülern, sondern auch die Eltern. Dieses Wort hören wir so oft, da ist es auch kein Wunder, dass wenn man gleich in den ersten Tagen von einem Vater in Santa Elena mit "Hola teachers" angesprochen wird, sofort darauf anspringt. Aber ganz ehrlich. Wenn man so genannt wird, fühlt man sich echt wichtig ;D

 Teacher´s Guides machen das Leben als Lehrer doch vieeel angenehmer!







Hier noch ein paar Eindrücke von der heutigen Art class mit dem ersten Circlo, also ersten, zweiten und dritten Klasse!
Steine anmalen, schaut auf dem Bild erstaunlich zivilisiert und geordnet aus, war in echt aber ne rieeßen Schweinerei!
Aber teacher und students hatten ihren Spaß!









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